Bester polnischer Wodka 2023

Wodka ist aus der polnischen Kultur nicht wegzudenken. Seit Jahrhunderten zählt er in Polen zu den beliebtesten Getränken – sowohl auf Feierlichkeiten als auch im Alltag.

Wusstest du, dass der erste Wodka der Welt in Polen destilliert wurde? Hier liegt also die Wiege des „Wässerchens“.

Heute produzieren die etwa 60 polnischen Destillerien noch über 260 Millionen Liter Wodka pro Jahr. Somit ist Polen noch immer einer der größten Wodkahersteller der Welt und sogar der größte innerhalb der Europäischen Union. Nur in Russland, der USA und der Ukraine wird mehr Wodka produziert als in Polen.

In diesem Artikel erfährst du nicht nur welches der beste polnische Wodka ist, sondern auch alles über die Hintergründe des polnischen Nationalgetränks.

Du hast gerade keine Zeit und suchst einfach nur den besten polnischen Wodka? Das sind meine Top 3:

Bester polnischer Wodka: Belvedere Vodka*

Belvedere Wodka

Der Belvdere Vodka ist der Inbegriff eines hochwertigen polnischen Wodkas. Er wird aus aus 100% polnischem Roggen in der Destillerie Polmos Zyrardow gebrannt, welche bereits seit über 100 Jahren auf die Produktion von authentischem polnischem Wodka spezialisiert ist. Nach einer vierfachen Destillation wird dieser super premium Vodka mit natürlichem Quellwasser aus der Region verfeinert.

Den Namen hat das Vorzeige-Wässerchen von dem Palast „Belvedere“ im Westen von Warschau, von wo aus die polnischen Präsidenten etwa 100 Jahre lang die Geschicke des Landes lenkten. Der Belvedere-Palast schmückt auch die äußerst stilvoll gestaltete Flasche des Belvedere Wodkas.

Wie schmeckt der Belvedere Wodka? Geschmacklich überzeugt der Belvedere Wodka mit einem samtig-mildem Mundgefühl sowie Noten von Vanille und Gewürzen. Er eignet sich hervorragend zum Purgenuss und schmeckt sogar ungekühlt sehr mild, ohne dabei auf einen eigenen Charakter zu verzichten. Der Roggen kann dezent im Hintergrund herausgeschmeckt werden, was dem Belvedere Wodka eine gewisse geschmackliche Tiefe verleiht.

Nicht umsonst wurde der Belvedere Wodka bereits mehrfach als bester Vodka der Welt ausgezeichnet.

Warum ist das der beste polnische Wodka? Der Belvedere Wodka eignet sich besser als die meisten anderen Wodkas zum pur trinken. Er schmeckt besonders mild, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Auch wenn er pur ein echter Genuss ist, eignet sich der Belvedere Wodka, aufgrund seines milden Geschmacks, auch besonders gut für die Zubereitung von Longdrinks oder Cocktails. Für etwa 30€ bekommt man hier einen echten Alleskönner, der sich auch hervorragend als Geschenk eignet.

Bester polnischer Kartoffelwodka: Chopin Potato Vodka*

Chopin Potato Wodka

Der Chopin Potato Wodka verdankt seinen Namen dem berühmten französisch-polnischen Komponisten Chopin. Firmengründer und Meisterbrenner Durakiewicz orientiert sich bei der Wodkaherstellung, getreu dem Motto des Namensgebers Chopin, an der „Genialität der Einfachheit“.

Der Chopin Potato Wodka wird ausschließlich aus polnischen Kartoffeln und polnischem Wasser hergestellt. Die Destillation erfolgt nur in der Erntezeit zwischen September und Dezember jeden Jahres. Außerhalb dieses Zeitraums konzentriert sich die Brennerei auf die Herstellung von roggen- und weizenbasiertem Vodka.

Gerüchten zufolge müssen für jede 0,7 Liter Flasche Chopin Potato Wodka etwa 3,2 Kilogramm Kartoffeln verarbeitet werden.

Wie schmeckt der Chopin Potato Wodka? Dieses Meisterwerk polnischer Destillationskunst besticht mit einem besonders cremigen Mundgefühl sowie Noten von Vanille und grünem Apfel. Im Abgang macht sich eine leichte Schärfe bemerkbar, was typisch für einen Kartoffelwodka ist.

Als einer der wenigen polnischen Wodkas konnte der Potato Vodka von Chopin bereits die Doppelgold-Medaille bei der San Fancisco World Spirits Competition ergattern. Weitere internationale Auszeichnungen bestätigen die Genialität des polnischen Brennmeisters Durakiewicz.

Warum ist das der beste polnische Kartoffelwodka? Der Chopin Potato Wodka macht dem Spitznamen „Wässerchen“ alle Ehre. Er schmeckt absolut mild und klar. Bis auf eine ganz dezente Schärfe bleibt dieser polnische Premiumwodka geschmacklich absolut im Hintergrund. Er eignet sich besonders gut zum Mixen von Cocktails und Longdrinks, kann aber auch gut pur getrunken werden.

Bester polnischer Bisongras-Wodka: Zubrowka Bison Grass Wodka*

Eine Liste der besten polnischen Wodkas wäre nicht komplett, ohne den Zubrowka Bison Grass Wodka.

Als eine der wenigen Marken hat es Zubrowka geschafft, dass eine ganze Kategorie nach ihrem Produkt benannt wird. Der Name Zubrowka steht sowohl für die Wodkamarke als auch für die gesamte Kategorie der Bisongras-Wodkas.

Dort wo die letzten freilebenden Bisons weiden, wird das aromatische Bisongras per Hand geerntet, um dem beliebten Zubrowka Bison Grass Wodka die grüne Farbe und den angenehmen Geschmack zu verleihen. Als Markenzeichen enthält jede Flasche dieses polnischen Nationalgetränks einen Bisongrashalm.

Wie schmeckt der Zubrowka Bison Grass Wodka? Das Bisongras, welches auch Mariengras genannt wird, verleiht dem Zubrowka Bison Grass Wodka einen Geschmack, der an Waldmeister erinnert. Durch einen geringen Zuckergehalt von 5-6g pro Liter schmeckt der Bisongraswodka etwas milder als das pure „Wässerchen“.

Warum ist das der beste polnische Bisongras-Wodka? Zubrowka ist das einzig wahre Original unter den Bisongras-Wodkas. Den echten Geschmack, in Verbindung mit der authentischen Geschichte, bekommst du nur hier.

Was zeichnet einen guten polnischen Wodka aus?

Im Gegensatz zu anderen Spirituosengattungen wird bei Wodka nicht mit besonders intensiven Aromen geworben. Ganz im Gegenteil: Ein guter polnischer Wodka schmeckt im Idealfall nach gar nichts.

Sowohl der Belvedere Wodka als auch der Chopin Potato Wodka erreichen dieses Ziel in meisterhafter Perfektion.

Du wirst überrascht sein, wie mild diese Wodkas sogar pur schmecken. Wenn du eines dieser Wässerchen probiert hast, willst du nie wieder einen billigen Vodka aus dem Discounter trinken. Du wirst es nicht bereuen, beim Kauf von Vodka zukünftig auf Klasse, statt Masse zu setzen, wenn du das nicht sowieso schon machst.

Polnische Wodkasorten im Überblick

In den Jahrhunderten der Wodkaherstellung sind in Polen einige regionale Spezialitäten entstanden. Neben dem reinen Wodka, welcher aus verschiedenen Grundzutaten hergestellt werden kann, gibt es noch aromatisierte Wodkas und süße Wodkaliköre. Unter den aromatisierten Wässerchen sticht der Wodka mit Bisongras hervor, der eine ganz besondere polnische Spezialität darstellt und von verschiedenen Destillerien hergestellt wird.

Reiner Wodka

Bei dieser Wodkagattung ist der Name Programm. Ein reiner polnischer Wodka darf gemäß dem Reinheitsgebot für Wodka ausschließlich aus zwei Zutaten produziert werden:

  1. Getreide, Kartoffel oder Melasse als kohlenhydrathaltiger Rohstoff landwirtschaftlichen Ursprungs
  2. Wasser

Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Aromen oder Süßungsmittel sind bei der Herstellung nicht erlaubt. Die besten polnischen Wodkas, Belvedere und Chopin, fallen unter diese Kategorie. Wenn du Lust auf eine ehrliche, klare Spirituose hast, bist du hier genau richtig.

Wodkalikör

Ein Wodkalikör muss drei Bedingungen erfüllen:

  1. Wodka muss als Grundalkohol enthalten sein
  2. Mindestens 15% Vol. Alkohol
  3. Mindestens 100g Zucker pro Liter

Die älteste Likörmarke der Welt ist „Danziger Goldwasser“. Dieser klare Kräuter-Orangenlikör wird bereits seit 1598 in Polen produziert. Seinen Namen verdankt dieser polnische Wodkalikör dem feinen Blattgold, welches in jeder Flasche enthalten ist.

Bisongras-Wodka (Zubrowka)

In diesen Tanks wird der Zubrowka Wodka mit Bisongras aromatisiert. Foto: CEDC International Sp. z o.o.

Diese polnische Spezialität wird in Polen schon seit vielen hundert Jahren produziert. Das zur Aromatisierung dieser Wodkagattung verwendete Bisongras stammt aus dem Nationalpark Bialowieza, an der Grenze zu Weißrussland. Hier leben einige der letzten wilden Bisons der Welt. Das Bisongras stellt die Leibspeise dieser gigantischen Säugetiere dar und wird auch als Mariengras bezeichnet.

Bisongras verleiht dem Wodka nicht nur eine grünliche Färbung, sondern auch einen angenehmen Geschmack, der leicht an Waldmeister erinnert.

Die bekanntesten Marken dieser Gattung sind Zubrowka, nach der die Gattung ihren Namen erhalten hat und Grasovka, welche in Polen produziert und in Deutschland von dem Unternehmen Underberg abgefüllt wird.

Aromatisierter Wodka

Wenn dir reiner Wodka zu langweilig ist, du aber gleichzeitig auch auf den in Likör enthaltenen Zucker verzichten möchtest, solltest du dir einmal aromatisierten Wodka anschauen. Dieser „Wodka mit Geschmack“ enthält in der Regel wenig bis gar kein Zucker und schmeckt trotzdem nach aromatischen Früchten oder Gewürzen.

Gibt es noch andere polnische Wodkas?

Nur weil hier ein polnischer Wodka fehlt, heißt das noch lange nicht, dass er nicht gut sein kann. Ich habe viel Zeit in die Recherche dieser Bestenliste investiert, damit du eine bestmögliche Kaufentscheidung treffen kannst. Bei rund 60 Brennereien gibt es natürlich noch unzählige weitere Wodkas aus Polen. Leider sind einige dieser Produkte aber auf dem deutschen Markt so gut wie nicht verfügbar und würden dieser Liste somit keinen Mehrwert liefern.

Einige polnische Lebensmittelgeschäfte führen ebenfalls eine gute Auswahl an polnischen Wodkas. Dort findest du dann auch einige Flaschen, die es online nicht zu kaufen gibt – zumindest nicht in Deutschland.

Lass mich gerne wissen, wenn du in diesem Beitrag einen polnischen Wodka vermisst, der unbedingt auf die Bestenliste gehört oder in der Übersicht vorgestellt werden sollte.

Wie trinkt man Wodka in Polen?

In Polen ist das Wodkatrinken nicht nur stumpfer Konsum, sondern eine regelrechte Lebensphilosophie. Häufig werden bereits nach dem Nachmittagskaffee die ersten Wodkagläser gefüllt – und natürlich auch geleert.

Wenn du jetzt denkst, dass die Polen jeden Tag mit einem Kater aufwachen, hast du dich jedoch getäuscht. Es kommt beim Alkoholtrinken nämlich auf die richtige Technik und die Rahmenbedingungen an. Wenn du die Regeln des Wodkatrinkens beherzigst, wird es dir am Tag danach deutlich besser gehen, als du denkst.

Regel 1: Nur guten Wodka trinken

Das weit verbreitete polnische Sprichwort „Wodka macht keinen schweren Kopf“ kommt nicht von ungefähr. Denn die Polen wissen, dass qualitativ hochwertiger Wodka nichts enthält, außer reinem Alkohol und Wasser. Alle Stoffe, die zu einem schlimmen Kater führen, werden im Destilliervorgang vom Wodka getrennt oder später herausgefiltert. Fassgereifte Spirituosen wie Whisky, Rum oder Cognac erhalten durch die Lagerung im Fass geringe Mengen von Fremdstoffen, die dem Kater eher förderlich sind und ihn sogar verschlimmern können.

Regel 2: Beim Wodka bleiben

Wenn du keinen Kater bekommen möchtest, ist es wichtig, dass du am Abend beim Wodka bleibst. Echte Polen trinken ausschließlich Wasser oder Saft zu ihrem Wodka. Zusätzlich noch Wein, Bier oder andere Spirituosen zu trinken, wäre für das Wohlbefinden am nächsten Tag absolut nicht förderlich.

Regel 3: Nebenbei etwas herzhaftes essen

Auch wenn zahlreiche Wissenschaftler mittlerweile widerlegt haben, dass fetthaltige Lebensmittel die Alkoholzufuhr ins Blut verlangsamen, ist es doch ein bewährtes Ritual. In Polen wird zu jeder Flasche Wodka ordentlich Essen aufgetischt. Hierbei handelt es sich in der Regel um herzhafte Häppchen mit hohem Fettgehalt. Besonders beliebt sind Wurstspezialitäten wie Krakauer, Blutwurst oder geräucherter Schinken. Aber auch Essiggurken und eingelegte Pilze sind klassische polnische Leckerbissen, die häufig zu einem guten polnischen Wodka gereicht werden.

So hältst du zumindest deinen Mineralienhaushalt im Gleichgewicht und bleibst ausreichend hydriert. Denn Alkohol entzieht dem Körper sowohl Flüssigkeit als auch Mineralstoffe.

Das richtige Glas für polnischen Wodka

Hochwertiger Wodka verlangt natürlich auch nach einem standesgemäßen Trinkgefäß. Aber aus welchem Glas trinkt man in Polen eigentlich Wodka?

Traditionell wird Wodka in Polen aus Shotgläsern getrunken. Diese sind jedoch in der Regel etwas breiter und höher als die typischen deutschen Shotgläser.

Ich persönlich bevorzuge bei allen Spirituosen die Gläser von Spiegelau & Nachtmann. Hier stimmt einfach das Preis-Leistungsverhältnis und es gibt für jede Spirituosengattung richtig schöne Gläser – Made in Germany.

Für den standesgemäßen Genuss von Wodka empfehle ich dir das Schnapsgläser-Set von Spiegelau & Nachtmann:

Bestes Wodkaglas

Wodkaglas von Spiegelau & Nachtmann*

Polnische Trinksprüche

Fast noch wichtiger als die obligatorischen herzhaften Snacks zum Wodka, sind den Polen ihre Trinksprüche. Den bekanntesten und am weitesten verbreiteten polnischen Trinkspruch hast du mit Sicherheit schon einmal gehört: na zdrowie!

Wenn du bei deinen polnischen Freunden so richtig glänzen möchtest, solltest du aber noch weitere Trinksprüche kennen. Das sind die wichtigsten polnischen Trinksprüche:

  • „Na zdrowie“: Der am häufigsten gehörte polnische Trinkspruch lässt sich mit „Auf die Gesundheit“ ins Deutsche übersetzen und ist vielleicht mit dafür verantwortlich, dass Polen so selten über einen Kater klagen. Übrigens: „na zdrowie!“ wird auch Leuten zugerufen, die niesen oder husten – so wie wir in Deutschland „Gesundheit!“ rufen.
  • „Aby nam się dobrze działo“: Dieser Trinkspruch hat ebenfalls einen Bezug auf die Gesundheit und somit eine ähnliche Bedeutung. Er lässt sich mit „Es soll uns gut gehen“ ins Deutsche übersetzen.
  • „Chluśniem bo uśniem“: Dieser polnische Trinkspruch hat eine ziemlich motivierende Bedeutung. Wenn du ihn aussprichst, forderst du die Runde auf, noch einen zu trinken. Die deutsche Bedeutung lautet „jetzt trinken wir noch einen, sonst schlafen wir ein“.
  • „No to po jednym“: Bevor du diesen Spruch aufsagst, solltest du dein Glas erheben. Er bedeutet übersetzt „Also noch einen Trinken“.

Mit diesen polnischen Trinksprüchen bist du bestens für deinen nächsten Polenurlaub oder ein Treffen mit polnischen Freunden gewappnet. Vergiss aber nicht, deinen Gastgebern immer eine gute Flasche Wodka mitzubringen. Alles andere wäre unhöflich.

Die Geschichte des polnischen Wodkas

Wodka hat in Polen eine traditionsreiche Geschichte. Denn das „Wässerchen“ wurde in Polen erfunden und wird dort auch bereits seit dem Mittelalter hergestellt.

Die Erfindung des Wodkas

Gerüchten zufolge wurde der erste Wodka sogar schon im 8. oder 9. Jahrhundert gebrannt. Hierfür gibt es jedoch keinerlei schriftliche Beweise. Die erste schriftliche Erwähnung von Wodka findet sich in der russischen Chronik von Wjatka aus dem Jahr 1174. Hierbei handelte es sich jedoch nur um eine Vorform der heute international als Vodka bezeichneten Spirituose.

Die offizielle und belegbare Geschichte des Wodkas beginnt im 13. Jahrhundert, am Hof von Leszek II., wo der Arzt Nikolaus aus Polen tätig war. Er beschäftigte sich mit der Destillation von Alkohol zu medizinischen Zwecken und hat seine Erkenntnisse schriftlich festgehalten. Im 14. Jahrhundert wurde die Alkoholdestillation in der Krakauer Universität gelehrt. In Gerichtsakten aus dem Jahr 1405 wird Wodka dann zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

Der Wodka wurde also im Übergang vom 14. in das 15. Jahrhundert in Polen erfunden. Mit einem Alkoholgehalt von etwa 25% Vol. war der mittelalterliche Wodka noch deutlich schwächer als heutzutage.

Wie beliebt war Wodka im Mittelalter?

Verwendung fand Wodka im Mittelalter vorwiegend im medizinischen Bereich, wo er vermutlich als Desinfektionsmittel und zur Herstellung von Arzneimitteln zum Einsatz kam. Als Genussmittel konnte der Wodka dem Bier und Wein noch nicht das Wasser reichen. Sie blieben weiterhin die beliebtesten Alltagsgetränke im mittelalterlichen Polen.

Der Aufstieg des Wässerchens

Zu Beginn der „Kleinen Eiszeit“ Anfang des 15. Jahrhunderts ging der, bis dahin florierende, Weinbau in Polen zurück und der Bevölkerung dürstete es nach Alternativen. Die Zeit für den Wodka war gekommen. Zahlreiche Brennereien schossen wie Pilze aus dem Boden und produzierten das „Wässerchen“ nun im großen Stil. Ein großer Teil des in Polen hergestellten Wodkas wurde in die Nachbarländer exportiert, wo sich das Lieblingsgetränk der Polen großer Beliebtheit erfreute.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren die wichtigsten Absatzländer in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt. Hierdurch konnte Polen nicht mehr so viel Getreide exportieren, wie gewohnt. Das überschüssige Getreide wurde nun günstig an Wodkahersteller verkauft, was die Produktion weiter anfeuerte. Die Zentren der Wodkaherstellung entstanden in Danzig, Krakau und Posen.

Anfang des 18. Jahrhunderts haben sich die meisten Konflikte wieder gelegt und das Getreide konnte wieder an lukrativere Abnehmer wie die Niederlande und England exportiert werden. Um den immensen Wodkadurst der polnischen Bevölkerung zu stillen, wurden nun auch Kartoffeln zu Wodka destilliert.

Die meisten Wodka-Marken entstanden im Polen des 19. Jahrhunderts. Als älteste Marke Polens gilt der seit 1823 in Posen hergestellte WYBOROWA Wodka.

Ein Staatsmonopol entsteht

Um die Anzahl der Brennereien und die Steuereinnahmen aus der Verzollung besser kontrollieren zu können, wurde in Polen nach dem ersten Weltkrieg ein Monopolgesetz für Wodka eingeführt. Zu dieser Zeit gab es in Polen etwa 1200 legale Wodkabrennereien. Einige Schwarzbrenner, die in Polen als „Bimber“ bekannt sind, versuchten ebenfalls ihr Glück. Diese mussten, wenn sie beim illegalen Brennen erwischt wurden, mit empfindlichen Strafen rechnen.

Die meisten Destillerien Polens wurden während des zweiten Weltkriegs ausgeplündert oder vollständig zerstört.

Im Jahr 1973 wurden dann alle noch verbleibenden Destillerien der Volksrepublik Polen in den monopolistischen Staatsbetrieb Polmos integriert.

Wodka im Polen der heutigen Zeit

Der Staatsbetrieb Polmos wurde 1991 aufgelöst und die Brennereien in zahlreiche einzelne Staatsbetriebe aufgeteilt. Diese wurden bis 1998 zum Großteil privatisiert oder geschlossen.

Um den Verbrauchern eine gleichbleibend hohe Wodkaqualität zu gewährleisten, hat Polen im Jahr 2013 ein Reinheitsgebot für polnischen Wodka erlassen.

2017 wurde zu Ehren des Wässerchens das „Museum des polnischen Wodkas“ eröffnet. Das Museum beschäftigt sich mit der 600-jährigen Geschichte des Wodkas.

Polnisches Wodkamuseum
Polnisches Wodkamuseum in Warschau / Foto: warsawtour.pl

Der Wodkakonsum geht in Polen seit den 1980er Jahren stetig zurück. Mittlerweile wurde der Wodka vom Bier als beliebtestes Getränk in Polen abgelöst.

Heutzutage setzen die Wodkaproduzenten auf Klasse statt Masse. Die Qualität der hergestellten Wodkas steigt stetig an – immer unter Berücksichtigung des Reinheitsgebotes. Der polnische Wodka hat sich international den Ruf einer hochwertigen Premium-Spirituose gesichert und wird international in unzähligen hochkarätigen Clubs zu horrenden Preisen verkauft.

Das Reinheitsgebot für polnischen Wodka

In Deutschland denkt man bei dem Begriff „Reinheitsgebot“ wahrscheinlich eher an Bier. Polen ist eines der wenigen Länder mit einem Reinheitsgebot für Wodka. Laut dem polnischen Reinheitsgebot darf reiner Wodka aus drei verschiedenen Rohstoffen hergestellt werden:

  • Kartoffeln
  • Getreide (z. B. Roggen, Weizen oder Gerste)
  • Melasse

Wodka aus Getreide oder Kartoffeln wird als qualitativ höherwertig angesehen, weshalb die vergleichsweise günstige Melasse nur in Ausnahmefällen für die Herstellung verwendet werden sollte. Die beliebteste Getreidesorte für die Herstellung von polnischem Wodka ist übrigens nicht Weizen, sondern Roggen.

Wie wird polnischer Wodka hergestellt?

Grundsätzlich muss polnischer Wodka immer aus einem kohlenhydrathaltigen Rohstoff landwirtschaftlichen Ursprungs hergestellt werden. Nach dem polnischen Reinheitsgebot gelten Kartoffeln, Getreide und Melasse als erlaubte Rohstoffe zur Herstellung des Wässerchens.

Hergestellt wird polnischer Wodka, so wie andere Vodkas und gebrannte Spirituosen auch, durch die Destillation einer vergorenen und alkoholhaltigen Maische.

Die Herstellung von polnischem Wodka erfolgt in drei Schritten:

Schritt 1: Ansetzen der Maische

Zur Herstellung der Wodkamaische wird ein Rohstoff (wie beispielsweise Getreide) zerkleinert und mit Wasser vermischt.

Schritt 2: Vergären der Maische

Das Getreide-Wasser-Gemisch wird anschließend mit Hilfe von Hefe vergoren. Bei stärkehaltigen Rohstoffen wie Kartoffeln müssen zusätzlich zur Hefe noch Enzyme in die Maische gegeben werden, um die Stärke in vergärbaren Zucker umzuwandeln. Die Gärung dauert so lange an, bis die Hefe aufgrund des hohen Alkoholgehaltes abstirbt. Dies geschieht in der Regel bei einem Alkoholgehalt von 6-7% Vol.

Schritt 3: Destillieren der Maische

Nachdem die Hefe abgestorben ist, wird die alkoholhaltige Maische mehrfach destilliert, also gebrannt. Die Destillation von Wodka erfolgt meistens in sogenannten „Column Stills“. Diese gewaltigen Säulenbrennanlagen sind häufig mehrere Stockwerke hoch. In diesen Brennanlagen wird die Maische, in einem kontinuierlichen Brennvorgang, mehrfach destilliert. Das Resultat ist nahezu reiner Alkohol mit einem Alkoholgehalt von 90% Vol. und mehr.

Schritt 4: Filtern des Destillats

Der wohl wichtigste Schritt in der Wodka-Herstellung ist die Filterung. Die Hersteller betreiben einen hohen Aufwand, um ihren Destillaten mit der bestmöglichen Filtration einen klaren und reinen Geschmack zu verleihen. Ziel der Filterung ist es, alle noch verbleibenden Fuselöle und Schwebstoffe vom Wodka zu trennen. Einige Hersteller werben mit speziellen Filtrationsverfahren.

Die am häufigsten angewendeten Filtermethoden sind:

  • Kältefiltration
  • Filterung durch Aktivkohle
  • Reinigung durch Milcheiweiß
  • Filterung durch Edelmetalle wie Platin
  • Diamantfiltrierung

Die verwendete Filtermethode wird häufig als Qualitätsmerkmal anerkannt und wirkt sich auf die Kaufentscheidung vieler Kunden aus.

Schritt 5: Auf Trinkstärke bringen

Vor der Abfüllung in Flaschen muss der Wodka noch auf den richtigen Alkoholgehalt verdünnt werden. Es möchte schließlich niemand einen 90%igen Vodka trinken. Die gängigsten Alkoholgehalte sind 37,5% und 40% Vol. Das zur Verdünnung verwendete Wasser hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Geschmack des fertigen Wodkas. Im Endprodukt kann man durchaus herausschmecken, ob ein geschmacksneutrales destilliertes Wasser oder ein mineralisches Felsquellwasser zum Verdünnen des Wodkas verwendet wurde.

Eine Reifung erfolgt bei Wodka in der Regel nicht, sodass der fertige Wodka direkt nach dem Verdünnen in Flaschen abgefüllt wird.

Fazit

Welches der beste polnische Wodka für dich ist, bleibt natürlich am Ende dir überlassen. Die Experten sind sich jedoch einig, dass der Belvedere Wodka* das Rennen für sich entscheidet.

Du bist anderer Meinung oder hast eine Frage über polnischen Wodka? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

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